Haus Finsterwald

 

Einfirsthof neu interpretiert – Wie selbstverständlich steht es da, das Wohnhaus einer jungen Familie im Tegerseer Tal bei Gmund. Errichtet auf dem ehemaligen Obstgarten eines alten Bauernhofs, liegt es eingebettet zwischen Hof- und Wirtschaftsgebäuden.
In der Tradition der südbayrischen Einfirsthöfe: Der lang gestreckte Baukörper ist in eine raue Schale aus Holz gekleidet, die mit der Zeit vergrauen wird. Wie seine historischen Vorbilder vereint es alle Räume bis hin zur Garage unter einem Dach, das mit roten Ziegeln bedeckt ist. Der weite Dachüberstand dient dem Schutz vor Regen und Schnee. Der offene Wohnraum im Erdgeschoss konzentriert um Küchenblock und Kamin, öffnet sich nach Süden. Im Norden zur Straße hin befinden sich die Nebenräume. Eine Treppe führt entlang der Wand hoch zu den privateren Zimmern und macht Platz für Schlafen und Arbeiten, für Ankleide und Badezimmer. Die Fassade präsentiert sich nüchtern mit präzise definierten Öffnungen. Es ist ein klares und strukturiertes Haus, klimagerecht und energiesparend wie seine historischen Vorbilder.
Aus Holz: Der Anteil anderer Baumaterialien beschränkt sich auf ein Minimum. Auch das ist der Tradition geschuldet und zugleich zeitgemäß. Der nachwachsende Rohstoff kommt aus der Umgebung und wird von regionalen Handwerksbetrieben meisterhaft verarbeitet. Einfache konstruktive Elemente bilden den Rahmen für das Leben im Inneren.
Der warme Braunton der Lärchenholzschalung, der Fensterelemente, Türen und Dielenböden spendet Schutz und Geborgenheit. Er bestimmt das Erscheinungsbild der Räume, die beim Essen, beim gemeinsamen Kochen, im Schlaf und beim Spiel mit Leben gefüllt werden.

 

 

Ort: Finsterwald, Gmund am Tegernsee
Bauherr: Privat
Baumaßnahme: Einfamilienhaus
Fertigstellung: 2017
Leistungsphasen: 1 – 9
Bildnachweis / Visualisierung: Sebastian Schels