Goethequartier Sonthofen

 

Die Typologie der Bestandsbauten besteht größtenteils aus parallel ausgerichteten Zeilen im Grünraum. Die dreigeschossigen schmalen Gebäude – Hochparterre und zwei Geschosse – aus den fünfziger Jahren bestimmen maßgeblich die städtebauliche Struktur. Verbindende Elemente sind die namensgebende Goethestraße als innere Erschließung und Rückgrat sowie groß dimensionierte Grünflächen. Der teils dichte Baumbestand verleiht dem Quartier mit charakteristischen Großbäumen eine besondere Identität. Die Freiflächen sind jedoch wenig gestaltet und durch den Lärmeintrag der Bundesstraße im Norden sowie durch Funktionsbauten wie Müllhäuschen und Garagen in ihrer Aufenthaltsqualität erheblich eingeschränkt.

Ziel unserer städtebaulichen Arrondierung ist der Erhalt, die Wiederherstellung und die nachhaltige Ergänzung von vorgefundenen Qualitäten. Dabei setzen wir zum einen auf die Beziehung zwischen Alt und Neu. Das Weiterbauen ist für uns Instrument eines städtebaulichen Prozesses, um Grenzen aufzuheben und Alt und Neu miteinander zu vernetzen und zu verbinden, ohne die jeweiligen Charakteristika aufzuheben. Zum anderen wird das Verhältnis zwischen Baumasse und Freiraum überarbeitet und neu geordnet. Quantitativ werden alle Flächen, die durch Baumaßnahmen versiegelt werden, an anderer Stelle entsiegelt, gestaltet und nutzbar gemacht. Es entsteht gleichzeitig mehr Wohnraum sowie mehr nutzbare Grün- und Freifläche.

 

Wettbewerb: 2019, 2. Rundgang
Verfahren: Realisierungswettbewerb
Auslober: SWW Oberallgäu
Ort: Sonthofen
Bildnachweise / Visualisierungen: su und z Architekten