Flaschenhofstraße Nürnberg

Flaschenhofstraße Nürnberg

 

Die klare Linie, der im 2. Weltkrieg zerstörten Blockrandbebauung, wird aufgenommen und die Blockstruktur mit einer neuen Bebauung geschlossen. Die Höhe der Gebäude und die Plastizität orientieren sich an der Umgebung und nehmen Bezug auf die historischen Zwerchgiebel der gegenüberliegenden Häuser. Der Straßenraum wird wiederhergestellt und eine analoge Dichte und Komplexität erzeugt. Dabei geht es nicht um eine einfache Kopie gründerzeitlicher Urbanität, sondern um eine Art Übersetzungsprozess, der den heutigen Ansprüchen an Freiraum, Schallschutz und Wohnqualität gerecht wird. An der Brandwand im Blockinneren wird ein Punkthaus profilgleich angeschlossen und gliedert mit seiner polygonalen Grundform den geschützten Innenhof.

Alle Wohnungen der Blockrandbebauung sind zum Innenhof durchgesteckt und werden von zwei gegenüberliegenden Seiten – Nord- und Südseite, bzw. Ost- und Westseite – belichtet und belüftet. Über einen zweigeschossigen Luftraum fällt das Licht tief in die nord- und ostseitig angeordneten Räume und verleiht den Wohnbereichen eine räumliche Großzügigkeit. Die variablen Grundrissstrukturen mit zuschaltbaren Zimmern bieten Spielraum und Anpassungsmöglichkeiten für verschiedenste Wohnungsschlüssel und Fördermodelle. Die Zimmer der Wohnungen sind nutzungsneutral ausgebildet.

 

Wettbewerb: 2015, 3. Preis
Verfahren: Nichtoffener Realisierungswettbewerb
Auslober: Siedlungswerk Nürnberg
Ort: Nürnberg
Bildnachweise / Visualisierungen: su und z Architekten

 

Stadtteiltreff Augustinviertel

Stadtteiltreff Augustinviertel

 

Der Neubau des Stadtteiltreffs Augustinviertel steht an der Schnittstelle zwischen der Feselenstraße und der Wilhelm-Ernst-Grundschule in Ingolstadt. Der quadratische Baukörper begrenzt den Vorplatz der Schule und definiert durch seine Setzung die umliegenden Räume. Die Drehung eröffnet den Weg zum neuen Haupteingang des Schulkomplexes über die Hofdiagonale. Gleichzeitig wird die Sonderstellung des Baukörpers hervorgehoben. Ein zweigeschossiger Erschließungsraum für die vertikale und horizontale Bewegung ist das Herz des Solitärs.

Alle Nutzungsbereiche berühren diesen Ort der Begegnung und der Kommunikation: die Räume des Stadtteiltreffs und des Cafés ebenerdig, die das Schulprogramm ergänzenden Räume im Obergeschoss. Über eine Lichtdecke fällt natürliches Licht bis ins Erdgeschoss. Die Materialität des Neubaus wird – wie die öffentlichen Gebäude der Kirche, des Pfarrheims und der alten Schulgebäude – durch das Rot der Ziegel bestimmt. Über die in Sichtbeton gerahmten Öffnungen in der Fassade nimmt der zentrale Kommunikationsraum Kontakt in alle vier Himmelsrichtungen auf. Der kompakte Baukörper erhält mit der vorgehängten hinterlüfteten Ziegelschale eine hoch wärmegedämmte Fassade.

 

Wettbewerb: 2014, engere Wahl
Verfahren: Nichtoffener Realisierungswettbewerb
Auslober: Stadt Ingolstadt
Ort: Ingolstadt
Bildnachweise / Visualisierungen: su und z Architekten